JUGEND - Sachkundelehrgang

Sachkundelehrgang und -Prüfung

Kaum, dass man nach einer todlangweiligen Anreise angekommen ist, geht es auch schon mit dem Lehrgang los: Man wird fast augenblicklich in ein Meer aus etlichen Fachbegriffen, Gesetzesartikeln und wichtigen Informationen geworfen. Man sitzt also im Lehrgang, versucht verzweifelt, sein Gehirn dazu zu überreden, sich alles zu merken, betrachtet voller Entsetzen den riesigen Sachkundeordner, den man auswendig lernen soll und macht sich fleißig Notizen, obwohl einem schon die Hand vom Schreiben wehtut.

In den Pausen versucht man, den Überschuss an Informationen, der einem unaufhörlich in einer Endlosschleife durch den Kopf rast, zu ordnen und mittags fällt man dann über das leckere Essen her, mit dem man versorgt wird. Jeden Abend räumen alle zusammen die Tische zur Seite und bauen ein Lager aus Luftmatratzen, Feldbetten und Schlafsäcken auf, das morgens wieder verschwinden muss, damit Platz für die Tische ist. Wenn dann endlich Bettzeit ist, kuschelt man sich in seinen Schlafsack, um eine Erholungspause von den vielen Begriffen zu bekommen. Stattdessen träumt man dann von dem Unterschied zwischen Innen- und Außenballistik, dem Unterschied zwischen Notwehr, Nothilfe und Notstand und dem Unterschied zwischen gezogenen und glatten Läufen. Aha – da ist die lästige Endlosschleife also wieder.

Morgens geht es dann in aller Frühe und noch halb schlafend wieder mit dem Lehrgang weiter. So anstrengend es auch ist, so interessant ist es auch und das beste am ganzen Lehrgang ist neben dem guten Essen natürlich der praktische Teil. Man hat eine Weile Pause von all den Informationen und kann zuschauen, wie Schwarzpulver und Nitrocellulose angezündet werden und eine riesige Rauchwolke erzeugen, die bis in die Zweige der Bäume reicht. Noch interessanter ist allerdings der Teil des Lehrgangs, bei dem man selbst mit verschiedenen Waffen schießen darf (z.B. mit einem Unterladerrepetiergewehr, einem Revolver oder einer Sportpistole). Hierbei kommt man nämlich dazu, auch mit Waffen zu schießen, mit denen man sonst nicht schießen würde.

Nach Ende des Lehrgangs setzen sich alle ins Auto und fahren mit summenden Gedanken im Kopf und schmerzender Hand wieder nach Hause, um dort erst einmal abzuschalten. – Aber es ist noch nicht vorbei: Man hat ungefähr zwei Wochen Zeit, um 250 Prüfungsfragen und ihre zugehörigen Antworten zu lernen und dann kommt auch schon die Prüfung. Manche sind so aufgeregt, dass sie kaum stillsitzen können und manche scheinen die Ruhe selbst zu sein. Dann ist die Prüfung geschafft, und nach und nach horten sich alle um die Prüfer und warten auf die Ergebnisse. Als diese dann gefühlsmäßig nach einer halben Ewigkeit endlich verkündet werden, atmen alle erleichtert auf. – Die Prüfung ist vorbei und alle haben sie überlebt.

Aus unserem Verein waren gleich 5 Personen (Maxim, Rita, Michael, Vanessa und Yasmin) auf dem Horrortrip des Sachkundelehrgangs dabei und alle haben die Prüfung heil und vor allem erfolgreich hinter sich gebracht: Alle 5 haben die Prüfung bestanden und können stolz auf sich sein. – Und nun gibt es dann endlich die wohlverdiente Erholung.

Bericht: Yasmin Gleißner